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26. Oktober 2016

Mittwochsmoment: Online Hate – beachten oder ignorieren?

Mittwochsmoment: Online Hate – beachten oder ignorieren?

In letzter Zeit lese ich im Internet viel über Online Hate. Immer wieder melden sich Blogger, Youtuber und andere Influencer zu Wort und lassen ihrem Frust freien Lauf. Lange haben sie ihren Mund gehalten und böse Kommentare einfach gelöscht. Doch nun halten sie es nicht mehr aus. Sie zeigen Gefühle, äußern sich zum Online Hate und machen klar, dass sie die Hater satthaben und in Zukunft gegen sie vorgehen werden.

Ist das der richtige Weg? Sollte man auf den Online Hate eingehen und ihn nicht lieber ignorieren? Bietet man den Hatern nicht so überhaupt erst eine richtige Plattform anstatt sie in ihrem eigenen Hass ersticken zu lassen, indem man sie einfach nicht beachtet?

 

Online Hate gibt es immer und überall

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Wer bloggt oder sich mit einem Profil auf diversen Social Media Kanälen zeigt, der muss ganz klar mit Hatern rechnen. Denn wie im echten Leben gibt es eben Menschen, die einen mögen und welche, die einen überhaupt nicht mögen. Und das ist doch gut so, denn sonst wäre es schließlich ziemlich langweilig. Im reellen Leben ist man mit dem Hass anderer Leute natürlich nicht so sehr konfrontiert wie im Internet. Klar, es ist eben einfacher relativ anonym und ohne Konsequenzen etwas Schlechtes in einen Kommentar zu tippen als einem Menschen etwas Böses direkt ins Gesicht zu sagen. Schließlich könnten einen da auch mal direkte Konsequenzen erwarten. Und das will natürlich keiner.

Wie auch immer, man muss wie gesagt damit rechnen, dass man ab und zu mal böses Feedback bekommt, wenn man sich im Internet öffentlich bewegt und Inhalte veröffentlicht. Negative Kommentare sowie leider auch unnötige, sehr böse Kommentare wird es immer geben. Damit muss man einfach klarkommen, wenn man sich im Internet bewusst zeigt.

 

Online Hate beachten?

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Es gibt die Möglichkeit, auf den Online Hate einzugehen und den Hatern den Kampf anzusagen, ja. Genau das machen wie gesagt momentan viele Influencer. Immer wieder betonen sie in ihren Snapchat-Clips, ihren Blogposts und ihren Youtube-Videos, dass sie vom Hate mancher Follower die Schnauze voll haben. Sie beklagen sich über die bösen Kommentare und rufen dazu auf, das Schreiben solcher Hate-Kommentare zu unterlassen. Außerdem stellen sie klar, Feedback, welches unter die Gürtellinie geht, direkt zu löschen. Egal wie sie sich zum Online Hate äußern, sie gehen darauf ein. Der Hate im Internet wird zum Thema – und das auf ihren eigenen Seiten und Social Media Kanälen.

Mir ist aufgefallen, dass das alles auf Blogger, Youtuber und andere Influencer zutrifft, welche schon einige Jahre im Business sind. Vielleicht haben sie nach so langer Zeit keine Kraft mehr die schlechten Kommentare einfach wegzulächeln, vielleicht sind sie nach den Jahren einfach sehr frustriert oder vielleicht haben sie es nun einfach satt und müssen ihren Ärger einfach rauslassen. Ob das der richtige Weg ist, bleibt offen.

 

Online Hate ignorieren?

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Es gibt aber auch die andere Möglichkeit, den Online Hate komplett zu ignorieren. Naja, was heißt komplett, zumindest in der Öffentlichkeit des Internets. Soll heißen, man löscht nur die ganz schlimmen Kommentare, die wirklich alles andere als konstruktiv sind und äußert sich ansonsten zu negativen Kommentaren gar nicht. Damit meine ich nicht, dass man sie einfach unter den Tisch kehren soll. Nein. Man sollte konstruktive Kritik schon annehmen und versuchen sie umzusetzen insofern das möglich ist. Genau so wie man einfach negative Kritik auch mal negative Kritik sein lassen muss, ohne sich zu lange daran aufzuhalten und sich den Kopf darüber zu zerbrechen.

Online Hate zu ignorieren heißt aber vor allem, sich nicht in diversen Videos oder Texten über die ganzen schlechten Kommentare zu beschweren. Man sollte doch dann lieber seinen Ärger bei Familie und Freunden herauslassen und sich online nichts anmerken lassen. So bekommen die Hater keine Aufmerksamkeit. Und war nicht Gleichgültigkeit schon immer die bessere Waffe gegen böse Menschen als Hass?

 

Ignoriere Hater und schlage sie so in die Flucht!

Wahrscheinlich ist es schwer, nur eine der Richtungen zu gehen und dieser Linie jederzeit treu zu bleiben. Manchmal platzt es eben so aus uns Menschen heraus. Dennoch denke ich, dass man das als Blogger, Youtuber oder Influencer nicht öffentlich im Internet tun sollte. Denn es ist genau das was die Hater wollen. Sie möchten uns aufbringen und uns ein schlechtes Gefühl vermitteln. Und das sollten wir nun wirklich nicht zulassen!

Dennoch müssen vor allem die großen Influencer und bekannten Social Media People eines verstehen, auch wenn manche es nicht verstehen möchten. Sie haben sehr viele Follower und nur durch diese haben sie diesen Erfolg, egal, ob diese negative oder positive Kommentare schreiben. Das heißt nicht, dass das ein Freifahrtschein für die Hater ist, alles zu posten was sie möchten. Doch ich denke, dass es einfach ein Stück weit normal ist, dass es eben solche Menschen gibt, die nichts anderes als Hass für andere übrighaben. Insgesamt sollte man aber nicht nur diese Hasskommentare sehen, sondern auch die Aufmerksamkeit, die einem zuteil kommt und welche einen weiterbringt.

Und es gibt nicht nur die Hater! Es gibt auch noch die treuen Follower, die einen mögen und einem zur Seite stehen. Übrigens finde ich es schade, wenn auch solche von ihren großen Vorbildern blöd angemacht werden. Viele dieser Leser und Follower habe das Gefühl ein Stück weit Freunde dieser Menschen zu sein. Sie haben das Gefühl sie gehören zu deren Leben. Und ist das nicht irgendwie schön? Natürlich möchten sie viel Persönliches wissen und natürlich denken sie, einen zu kennen. Immer wieder höre ich dann von einigen Influencern, dass sie es auch nicht mögen zu sehr von ihnen gelobt und angehimmelt zu werden. Außerdem wundern sie sich über oftmals persönliche Fragen der Follower und über Beschwerden, warum sie den Freund immer erwähnen aber dann nicht zeigen oder das Kind nicht komplett zeigen und so weiter und so fort. Oftmals entstehen dann Videos oder Snapchat-Clips, in denen über diese „Fans“ gemeckert wird. Das kann ich nicht verstehen. Die Blogger oder Youtuber entscheiden schließlich selbst, dass sie diese Familienmitglieder oder Freunde in den Videos und Texten erwähnen. Da ist es doch ganz normal, dass die Follower nach mehr fragen. Das ist einfach nur menschliche Neugier und ein wenig der Wunsch dazuzugehören. Vielleicht sollte man wirklich genau entscheiden, was man öffentlich machen möchte und was nicht. Außerdem sollte man dann vielleicht einfach nicht gackern, um nachher nicht ein Ei legen zu müssen. Und wenn solche Fragen kommen, kann man auch diese – genau wie Online Hate – ganz einfach ignorieren. Oder nicht? Huch, jetzt bin ich mal wieder ein wenig abgeschweift…

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Das will ich damit sagen

Jedenfalls komme ich nun wirklich zum Punkt 😉 Löscht absolut gemeine Kommentare, die unter die Gürtellinie gehen, ignoriert sie zugleich und widmet ihnen nicht eine Sekunde, sondern erfreut euch an der Aufmerksamkeit, versucht konstruktive Kritik umzusetzen und seid happy über die positiven Kommentare. Und wenn euch der Online Hate wirklich mal über den Kopf wachsen sollte, dann gebt ein Statement an die Hater ab und belasst es bei diesem einem Statement. So sehe ich das zumindest.

Eine Expertin in Sachen Youtube hat übrigens zu mir einmal so etwas gesagt wie: „Wenn der erste negative Kommentar unter deinem Video steht, dann freue dich darüber, drucke ihn aus, rahme ihn dir ein und hänge ihn dir übers Bett.“

In diesem Sinne: Lasst euch nicht immer so hochpushen! Just relax and keep up your great work!

 

 

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Kommentare

Robby

Immer wieder schön über dieses Thema zu lesen. Hate sollte man selbstverständlich immer von Kritik unterscheiden. Ich persönlich halte es auch so. Hate ignorieren und auf konstruktive Kritik eingehen. Hate beachtung zu schenken bringt einfach nichts:) Weiter so! Liebe Grüße, Robby

    Maikikii

    Hi Robby, Vielen lieben Dank! Genau so sehe ich das auch! Liebe Grüße, Maikikii

Dachi

Sehr starker Artikel und wahnsinnig schweres Thema. Ich bin auf YouTube schon öfter mal auf sehr dumme Argumente eingegangen u.a. mit Sarkasmus, aber weil mein virtuelles Gegenüber leider ziemlich dumm war hat der Mensch meine Antwort leider nicht verstanden. Ich denke jedoch, das war alles noch erträglich im Gegensatz zu den wirklich extrem schlimmen Dingen von denen man so hört. Ich glaube da braucht es eine gute Portion Mumm, das einfach so wegzustecken. Gerade deshalb sind solche Einträge wie deine wichtig und bestärken die Leute. Ich geh dann mal und rahme mir mein erstes Hate Kommentar ein! :D

    Maikikii

    Hi Dachi, Vielen lieben Dank für das positive Feedback! :) Du hast recht, man braucht auf jeden Fall eine gute Portion Mumm, die bösen Kommentare einfach zu so wegzustecken. Aber ich denke, dass es einfach besser ist, auch für einen selbst. Über gewisse Dinge kann man sich ja dann bei Familie und Freunden auslassen, damit es einem besser geht ;) Genau, mach das! :) LG Maikikii

Anastazja

Ich muss ganz klar sagen, dass sich bei mir total unterscheidet, was bei YT und was auf meinem Blog abgeht. Das liegt wohlmöglich an der jeweiligen Zielgruppen bzw. an deren Alter. Ich bin auch weit über den Punkt hinaus, dass ich versuche auf negative "hate" Kommentare einzugehen. Bei Dingen wie " du siehst scheisse aus" oder "bah bist du hässlich" kann ich klar nur den Kopf schütteln. Als ich dann mal zurückgemeckert habe, dass die Dame doch wenigsten das Wort Scheisse richtig schreiben soll, wenn sie mir schon ans Bein pinkelt, ging der Spass erst richtig los. Es sei ja nur Kritik und jeder hätte ja seine eigene Meinung. Ich müsste das ja wohl aushalten. Nix da, ich muss hier gar nichts und konstruktive Kritik funktioniert anders. Um ehrlich zu sein, habe ich aufgehört die Leute "erziehen" zu wollen, denn mir ist einfach in letzter Zeit sehr stark aufgefallen, wie sehr sich der zwischenmenschliche Umgang im Netz von dem in der realen Welt unterscheidet. Meine Lösung: zu heftige Sachen lösche ich kommentarlos und die Person wird dann auch ohne weiteres blockiert. Genauso wie ich Menschen, die mir auf der Strasse doof kommen, (was eigentlich nie passiert, denn da ist man ja nicht anonym :P ) die würde ich ja auch nicht beachten oder zu nem Kaffeeklatsch einladen, um mit denen die Aussage die sie getätigt haben auszudiskutieren. Ich finde das ist tatsächlich die einzige Möglichkeit, dem einen Riegel vorzuschieben. Wer die Energie aufbringt online seinen Mist zu verzapfen, der wird auch nicht aufhören, nur weil man ihn bequatscht. Ich glaube wir müssen einfach akzeptieren, dass es einfach gestrickte Menschen gibt, die ihr Verhalten nicht reflektieren. Ausserdem sollte man seine Energie nun wirklich nicht verschwenden.

    Maikikii

    Hi Anastazja, Ich stimme dir da vollkommen zu. Und deshalb denke ich auch, dass es eben solche Menschen immer geben wird und man daran nichts ändern kann. Genau, man sollte seine Energie wirklich für positivere Dinge aufwenden und den Hatern nicht noch mehr Aufmerksamkeit geben. Trotzdem kann man auf jeden Fall deutlich machen, dass solche Hate-Kommentare nicht erwünscht sind und gewisse Kommentare, die überhaupt nicht gehen, löschen. Vielen Dank für deine offene Meinung! LG Maikikii :)

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