Waren wir verabredet?

„Warum es lohnenswert ist, sich mit der Idee der vorherigen Verabredung auseinanderzusetzen.“
– Eine Buchrezension zu „Waren wir verabredet?“ von Edelgard Friedrich

Aus Sicht mancher Menschen ist das Konzept der Wiedergeburt oder Reinkarnation eine absurde Idee. Andere hingegen nehmen es als unausweichliche Tatsache hin. Doch egal welche Haltung man einnimmt, das Buch „Waren wir verabredet?“ von Edelgard Friedrich lässt den Leser eine neue Perspektive auf die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern erlangen.

Die Autorin, Psychoanalytikerin und therapeutische Beraterin, hat in diesem Buch zahlreiche Fallstudien zusammengetragen, in denen problematische zwischenmenschliche Beziehungen durch die Idee einer vorherigen Verabredung erklärt werden. Diese Idee besagt, dass es möglich ist, dass die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern bereits vor der Geburt existierten und beide Seiten dem Treffen zugestimmt hatten – in der Hoffnung, dass sie dadurch in ihrer Entwicklung vorankommen würden.

Friedrichs Herangehensweise an das Thema ist sehr strukturiert. Jeder Fall wird detailliert beschrieben und analysiert. Dabei geht sie auch auf die hierarchische Struktur in der Familie ein und untersucht, wie sich diese Dynamik auf die Beziehung zwischen Eltern und Kindern auswirkt. Sowohl ihre Erfahrungen als therapeutische Beraterin als auch ihre persönliche Begeisterung für das Thema machen das Buch zu einem lehrreichen und spannenden Leseerlebnis.

Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie Friedrich die Idee der vorherigen Verabredung in die Praxis umsetzt. Sie gibt eine ausführliche Erklärung, wie man es schafft, in schwierigen Beziehungen, die von der Vergangenheit belastet werden, Frieden zu schließen. Anhand von Fallbeispielen erklärt sie, wie man durch Vergebung und das Verständnis des eigenen Selbst und des Selbst des anderen die Beziehung transformieren kann.

Das Buch regt auch zum Nachdenken an. Es zwingt den Leser, die eigenen Beziehungen und das Verhältnis zu seinen Eltern zu reflektieren. Es kann helfen, Verhaltensmuster zu verstehen und zu verändern. Für viele Menschen kann das Konzept der vorherigen Verabredung eine neue Perspektive auf das Leben geben und dabei helfen, vergangene Konflikte zu lösen.

Friedrichs Ansatz ist sehr differenziert und tiefgründig. Es ist erstaunlich, wie sie es schafft, Menschen zu einem besseren Wohlbefinden zu verhelfen durch das Verständnis der eigenen Vergangenheit und der Beziehungen zu anderen. Nichtsdestotrotz kann das Buch auch skeptische Leser erreichen. Auch wenn man sich mit der Idee der vorherigen Verabredung nicht vollkommen identifizieren kann, kann das Buch dabei helfen, einen besseren Einblick in unsere Beziehungen zu gewinnen.

Edelgard Friedrich hat als Psychoanalytikerin und therapeutische Beraterin langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Menschen, die mit ihren Beziehungen kämpfen. Sie hat auch zahlreiche Literaturbelege und wissenschaftliche Werke zu diesem Thema veröffentlicht. Ihre Begeisterung für das Thema und ihre Liebe zu ihren Patienten machen sie zu einer Autorin, die die Leser inspirieren und motivieren kann. Durch ihre Arbeit zeigt sie die Komplexität menschlicher Beziehungen auf und bietet eine neue Perspektive, um Konflikte zu lösen.

Insgesamt ist „Waren wir verabredet?“ ein umfassendes und spannendes Buch, das jedem empfohlen werden kann, der seine Beziehungen besser verstehen und transformieren möchte. Es bietet eine neue Perspektive auf menschliche Beziehungen und die Möglichkeit, Verhaltensmuster zu erkennen und zu ändern. Edelgard Friedrich liefert eine erstaunliche Auseinandersetzung mit der Idee der vorherigen Verabredung und zeigt, wie die Vergangenheit die Gegenwart beeinflusst.