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Familie & Kinder

10. September 2020

Warum wir unseren Eltern nichts schulden

Warum wir unseren Eltern nichts schulden

Die Philosophin und Moderatorin Barbara Bleisch zeigt, wie Philosophie helfen kann, das Verhältnis zwischen Kindern und Eltern zu klären.

Wie oft muss ein erwachsener Sohn seine Mutter besuchen? Darf eine Tochter von den Eltern weg in eine weit entfernte Stadt ziehen? Haben sich Geschwister an der Pflege ihres alten Vaters zu beteiligen? Sind Kinder ihren Eltern überhaupt etwas schuldig?
Die Bindung an die Eltern ist die einzige Beziehung, die wir uns nicht aussuchen können. Klug und zugänglich schildert die Philosophin Barbara Bleisch diese existentielle und zugleich komplizierte Verwandtschaftsbeziehung und geht den Fragen auf den Grund, die jeden beschäftigen. Dieses Buch zeigt, wie Philosophie helfen kann, das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern zu klären. Denn nirgendwo liegen Erwartung, Enttäuschung und Glück so nahe beieinander wie in der Familie.

In ihrem Buch, „Warum wir unseren Eltern nichts schulden„, argumentiert Barbara Bleisch, dass Eltern zwar bestimmte Erwartungen an ihre Kinder haben, es aber nicht notwendig ist, dass die Kinder alle diese Erwartungen erfüllen. Stattdessen ermutigt sie dabei, einen kritischeren Blick auf die Verpflichtungen zu werfen, die man gegenüber seinen Eltern empfindet, und darauf, wie diese Verpflichtungen dass eigene persönliche Entwicklung fördern oder behindern können.

Barbara Bleisch ist eine erfahrene Forscherin und Dozentin für Philosophie an der Universität Basel in der Schweiz. Sie hat mehrere Bücher über die philosophischen Aspekte des Familienlebens verfasst, darunter „Smart Parenthood: How Philosophical Thinking Can Help Parents Find Balance in Their Lives“ (2018) und „The Socratic Parenting Guide“ (2019). Außerdem wurde sie in verschiedenen Publikationen wie dem Time Magazine, dem New York Magazine und The Atlantic zu Themen rund um die Elternschaft zitiert.

Bleischs Buch ist ein durchdachter Ansatz, um das Thema der Verpflichtungen zwischen Eltern und Kindern zu erforschen. In ihrem Buch stellt Bleisch gängige Vorstellungen darüber in Frage, was Kinder für ihre Eltern tun sollen – z. B. finanzielle Unterstützung – und ermutigt die Eltern, Alternativen in Betracht zu ziehen, die für jede individuelle Situation besser geeignet sind. Sie betont auch, wie wichtig es ist, zu erkennen, wann elterliche Erwartungen zu anspruchsvoll oder unrealistisch werden, und Möglichkeiten zu finden, damit umzugehen, ohne die eigene Autonomie oder das Selbstwertgefühl zu opfern.

Neben der Erörterung praktischer Lösungen für den Umgang mit familiären Verpflichtungen gibt Bleisch hilfreiche Ratschläge für die Pflege von Beziehungen zu Eltern und Kindern, die auf gegenseitigem Respekt und Verständnis und nicht auf Verpflichtung oder Pflicht beruhen. Dazu gehören Ratschläge, wie man erkennt, wenn man von einem Elternteil ausgenutzt wird, wie man sinnvolle Gespräche mit ihnen führen kann und Tipps, wie man Grenzen setzt, die die Bedürfnisse aller berücksichtigen.

Insgesamt bietet das Buch einen aufschlussreichen Einblick in familiäre Verpflichtungen und hilft den Lesern, gesündere Beziehungen zu ihren Familienmitgliedern zu entwickeln, indem es sie ermutigt, kritisch darüber nachzudenken, was diese Verpflichtungen für sie persönlich bedeuten. Das Buch ist voller wertvoller Ratschläge für den Umgang mit schwierigen Situationen in der Familie und ein unschätzbares Hilfsmittel für alle, die ihre Beziehungen zu ihren Angehörigen stärken und gleichzeitig ihr eigenes Leben selbst in die Hand nehmen wollen.

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