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20. August 2017

Biologie der Angst – Wie aus Stress Gefühle werden

Biologie der Angst – Wie aus Stress Gefühle werden

Nichts fürchten wir so sehr wie unsere ureigenen Ängste. Und doch sind es gerade unsere Ängste in all ihren Schattierungen, die unsere geistige und emotionale Entwicklung in Bewegung bringen. Angst und immer wieder nur Angst bewirkt im Menschen einen Stress-Reaktions-Prozess, der die Voraussetzungen schafft für die Lebensgestaltung auf geistiger, emotionaler und körperlicher Ebene. In seinem Buch „Biologie der Angst: Wie Stress zu Gefühlen wird“ führt Gerald Hüther die neuesten Erkenntnisse über die biologische Funktion der Stressreaktionen im Gehirn zu überraschenden Einsichten über die Herausbildung emotionaler Grundmuster wie Vertrauen, Glaube, Liebe, Abhängigkeit, Hass und Aggression.

Der Neurobiologe gibt uns eingehende Untersuchung der biologischen und psychologischen Ursachen von Angst. Er erklärt, dass die neuronalen Verschaltungsmuster, die der Mensch in der frühkindlichen Entwicklung erlernt und in seinem Hirn gleichsam gebahnt hat, und diese schaffen Verlangen, geliebt und anerkannt zu werden, und befähigen ihn erst dazu, etwas anderes als sich selbst lieben zu können. Die Psychologie und die Tiefenpsychologie haben aus eigenen Beobachtungen Theoriegebäude aufgetürmt und damit diagnostiziert und therapiert.

Dieses Buch gibt ihnen eine neurologische Untermauerung zu den Fragen, was Angst eigentlich ist und wie sie sich auf unser Leben auswirkt, sowie wie Angst sowohl positiv als auch negativ sein kann – je nachdem, wie man mit ihr umgeht, schafft sie Wachstum oder führt zu Stagnation.- beschreibt Hüther sehr leicht verständlich mit biologischen Hintergründe der Angst, von der Aktivierung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HPA), die Stresshormone freisetzt, bis hin zur Aktivierung von Neurotransmittern wie Glutamat, die das Erregungsniveau erhöhen. Er erforscht auch, wie sich diese Veränderungen auf Verhalten, Wahrnehmung, Gedächtnis und Kognition auswirken.

Hüther erklärt nicht nur die neurowissenschaftlichen Grundlagen von Angstreaktionen, sondern beleuchtet auch deren psychologische Aspekte. Er untersucht, wie Menschen Gefahren wahrnehmen und wie sie mit ihren Ängsten durch Strategien wie Vermeidung oder Antizipation umgehen. Dabei betont er, wie wichtig es ist, seine Ängste in den Griff zu bekommen, um zu verhindern, dass sie außer Kontrolle geraten.

Mit praktische Ratschläge, wie sie ihre eigenen Ängste bewältigen können bietet er Schritt für Schritt Techniken an, um ängstliche Reaktionen zu erkennen und ihnen effektiv zu begegnen, darunter Entspannungstechniken und kognitive Verhaltenstherapie (KVT). Er betont auch, wie wichtig es ist, gesunde Bewältigungsmechanismen zu entwickeln, um mit zukünftigen Stressoren besser umgehen zu können.

Ein absolutes Meisterwerk von einer meiner liebsten Neurobiologen. Neben diesem Buch hat er noch weiter Bücher, wie z.B.: „Männer – Das schwache Geschlecht und sein Gehirn„, „Wir informieren uns zu Tode: Ein Befreiungsversuch für verwickelte Gehirne“ sowie zahlreiche informative Podcasts und Informationsquellen auf Youtube.
Er ist Professor für soziale Neurowissenschaften an der Universität Göttingen und erforscht seit 1989 die Emotionsverarbeitung. Seine Arbeit konzentriert sich vor allem auf das Verständnis der emotionalen Intelligenz aus neurobiologischer Sicht, mit besonderem Augenmerk auf emotionale Bildungs- und Präventionsprogramme in Schulen sowie auf Interventionen am Arbeitsplatz, die darauf abzielen, die emotionalen Kompetenzen von Beschäftigten zu verbessern.

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