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4. April 2022

Das Unwohlsein der modernen Mutter

Das Unwohlsein der modernen Mutter

Versorgerin, Businesswoman, Mom I’d like to fuck – Mütter sollen heute alles sein. Dass darunter ihr Wohlbefinden leidet, ist kein Wunder. Mareice Kaiser, Journalistin und selbst Mutter, stellt in ihrem Buch „Das Unwohlsein der modernen Mutter“ immer wieder fest: Das Mutterideal ist unerreichbar und voller Widersprüche. Nichts kann man richtig machen und niemandem etwas recht. Mutterschaft berührt dabei, natürlich, jeden Lebensbereich: Denn egal, ob es um Arbeit, Geld, Sex, Körper, Psyche oder Liebe geht – Stereotype, Klischees und gesellschaftlichen Druck gibt es überall, auf Instagram, im Bett und im Büro. Mareice Kaiser zeigt, wo Mütter heute stehen: noch immer öfter am Herd als in den Chefetagen. Und, wo sie stehen sollten: Dort, wo sie selbst sich sehen – frei und selbstbestimmt.

Mit einem nachdenklich stimmenden Blick auf den Druck und die Erwartungen, denen Mütter heute ausgesetzt sind, gibt die Autorin ihre Erfahrungen als Journalistin und Mutter und bringt eine intime und persönliche Perspektive auf das Thema. Anhand ihrer Recherchen und Interviews mit anderen Müttern untersucht sie, wie die moderne Mutterschaft als unerreichbares Ideal und voller widersprüchlicher Erwartungen angesehen werden kann.

Kaiser beleuchtet jeden Aspekt der modernen Mutterschaft. Ob es um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Geldsorgen, das Sexualleben, Probleme mit dem Körperbild, psychische Traumata nach der Geburt oder Erziehungsprobleme geht – sie taucht tief in die Geschichten echter Frauen ein, um den gesellschaftlichen Druck auf Mütter überall aufzudecken. Selbst etwas so scheinbar Harmloses wie Instagram setzt diese unmöglichen Standards für viele Mütter in der heutigen Welt fort.

Das Buch mit dem englischen Titel „The Malaise of the Modern Mother„, bietet auch konkrete Lösungen, wie man aus der „Malaise“ ausbrechen kann – indem man sein Leben selbst in die Hand nimmt und sicherstellt, dass man Entscheidungen trifft, die in erster Linie für einen selbst richtig sind. Kaiser ermutigt Frauen, aktiv zu werden, anstatt sich veralteten Stereotypen oder unrealistischen Idealen hinzugeben. Sie möchte, dass wir unsere eigene Einzigartigkeit feiern und gleichzeitig darauf achten, was in der Gesellschaft um uns herum passiert.

Alles in allem ist es eine kraftvolle Lektüre, die die Aufmerksamkeit auf einen viel vernachlässigten Teil des modernen Lebens lenkt – einen Teil, der uns alle auf die eine oder andere Weise als Mütter, Väter, Pfleger usw. betrifft. Mareice Kaiser ist eine erfahrene Journalistin, die für Publikationen wie „Der Spiegel“ und „Die Zeit“ gearbeitet hat und aus ihrer feministischen Perspektive über verschiedene Themen wie Geschlechtergleichstellung, Wohlbefinden und soziale Gerechtigkeit berichtet. Außerdem ist sie Autorin mehrerer Bücher über Feminismus und moderne Mutterschaft, die von Kritikern weltweit gelobt wurden.

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