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Spiritualität

28. November 2010

Göttinnen und Götter im Alten Europa

Göttinnen und Götter im Alten Europa

In ihrem Buch „Göttinnen und Götter im Alten Europa“ präsentiert Marija Gimbutas eine umfassende Untersuchung der Geschichte der alten europäischen Religionen. Sie wählt einen wissenschaftlichen Ansatz, um die Glaubensvorstellungen und Praktiken im neolithischen Mitteleuropa zu verstehen und wie diese durch die Anwesenheit weiblicher Gottheiten geprägt wurden. Ihre Forschung befasst sich mit den Beweisen aus archäologischen und anthropologischen Quellen und gibt dem Leser einen umfassenden Einblick in das Leben dieser alten Gesellschaften.

Gimbutas erörtert zunächst die Beweise für eine „Große Göttin“-Religion in Mitteleuropa während der prähistorischen Zeit. Dann geht sie auf kosmogonische und kosmologische Motive ein, die mit diesen alten Göttinnen in Verbindung gebracht werden, wie Vögel, Schlangen, Vegetation, Tod, Wiedergeburt und Fruchtbarkeit. Als Nächstes geht sie auf das Pantheon der Göttinnen ein, das ab der Altsteinzeit entstand, und untersucht ihre Rolle in der Mythologie. Zum Schluss befasst sie sich mit der Beziehung zwischen männlichen Göttern wie Dionysos und den Göttinnen, die ihm vorausgingen.

In ihrem Werk dokumentiert Gimbutas sorgfältig ihre Forschungen, einschließlich Informationen zu archäologischen Funden und kulturellen Kontexten für jede besprochene Gottheit oder Tradition. Sie bietet auch kreative Interpretationen für die Bedeutung der einzelnen Götter und Traditionen untereinander sowie für ihren Platz in der neolithischen Religion. Das macht ihr Buch auch für Wissenschaftler/innen zugänglich, die mit den vor-indoeuropäischen Kulturen oder religiösen Praktiken nicht vertraut sind, sie aber dennoch verstehen wollen.

Marija Gimbutas gilt aufgrund ihrer bahnbrechenden Forschungen über Göttinnen in der Vorgeschichte als eine der wichtigsten Wissenschaftlerinnen auf dem Gebiet der alten europäischen Religionen. Ihr wird oft nachgesagt, dass sie archäologisch fundierte Interpretationen von Mythen popularisiert hat, die unser heutiges Verständnis der vor-indoeuropäischen Kulturen geprägt haben. Die litauisch-amerikanische Archäologin, Ethnologin und Anthropologin wurde 1921 in Litauen geboren und verbrachte einen Großteil ihres Lebens mit dem Studium osteuropäischer Kulturen, bevor sie sich in Los Angeles niederließ, wo sie bis zu ihrem Tod 1994 lehrte.

Insgesamt ist „Göttinnen und Götter im Alten Europa“ ein unentbehrliches Hilfsmittel für jeden Leser, der die vor-indoeuropäischen Traditionen erforschen oder mehr über Marija Gimbutas‘ einflussreiche Forschungen zu diesen Traditionen erfahren möchte. Dieses Buch gibt wertvolle Einblicke in die Art und Weise, wie alte Gesellschaften die Geschlechterdynamik durch ihren religiösen Glauben konzeptualisierten, und zeigt gleichzeitig Gimbutas‘ jahrzehntelanges Engagement für die Erforschung der europäischen Vergangenheit durch archäologische Funde auf dem ganzen Kontinent.

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